Hallo zusammen,
bitte entschuldigt, dass ich mich nicht schon eher gemeldet habe aber leider habe ich nicht wirklich etwas Positives zu berichten und bin momentan wieder sehr, sehr verzweifelt.
Ich habe im April im Marienhospital Herne den Pudendusblock durchführen lassen und war danach auch wirklich einen Tag nahezu beschwerdefrei. (Die Spritze wurde nicht vaginal gesetzt, sondern durch das Gesäß in die Nervenwurzel.) Daraus haben die behandelnden Ärzte geschlossen, dass es sich bei meinen Beschwerden tatsächlich um eine Pudendusneuralgie handelt, wobei die Ursache dafür unbekannt ist.
Daraufhin wurden mir 2 Möglichkeiten angeboten:
1. Ein erneuter Pudendusblock (diesmal mit Botox und nicht mit Betäubungsmittel) mit kurzer Narkose und einer Nacht im Krankenhaus. Dies ist wohl ein recht neues Verfahren, wozu es auch erst wenige Erfahrungsberichte gibt. Sie sagten, dass Botox wohl auch bei Migräne eingesetzt wird, da der Wirkstoff muskelentspannend und schmerzstillend wirken soll. Sie sagten, dass sie leider nicht garantieren können ob es mir hilft oder nicht, da wohl nicht jeder Patient darauf anspricht. Sollte es mir helfen, ist dies aber kein dauerhafter Zustand. Der Botox-Block müsste dann ca. alle 4-5 Monate wiederholt werden (für immer).
2. Die Pudendale Neuromodulation, wobei ein Schrittmacher in das Gesäß implantiert wird, der mit Kabeln an den Pudendusnerv angeschlossen wird und dauerhaft Elektroimpulse aussenden soll, die die Reizweiterleitung vom Nerven zum Hirn stoppen sollen. Dieser Eingriff wäre mit deutlich mehr Aufwand verbunden und auch nicht komplikationsfrei. Zudem wäre hier auch kein Erfolg garantiert. Sollte dieser Vorgang für mich funktionieren, müsste diese OP nur alle 5 Jahre erneuert werden (Batterien tauschen).
Ich habe mich zunächst für den erneuten Pudendusblock mit Botox entschieden, da mir diese kurze, schmerzlose Spritze alle paar Monate deutlich angenehmer vorkam, als mein Leben lang mit einem Schrittmacher rumzulaufen. Auch der Arzt hat mir in meinem Fall erstmal davon abgeraten, da ich (w, erst Mitte 20) sehr, sehr dünn bin und mir für die Verkabelung und den Schrittmacher (ca. 5x5 cm) schlichtweg das Fettgewebe fehlt um alles gut unterzubringen. Dadurch würde allein das Gerät bei mir schon zu weiteren Schmerzen und Komplikationen führen (sitzen, laufen usw.). Zudem meinte der Arzt, dass wenn das Botox keinen Effekt zeigt, wahrscheinlich auch der Schrittmacher keinen Erfolg zeigen würde.
Also bin ich vor einigen Wochen voller Vorfreude auf ein Leben 2.0 zu meinem Botox-Block aufgebrochen und muss euch leider sagen: Es hat NICHTS gebracht. Ich habe keinerlei Veränderung gespürt und habe sogar eher das Gefühl das meine Schmerzen in den letzen Woche nochmal richtig Fahrt aufgenommen haben. Zusätzlich zu den altbekannten Brennen, Schmerzen, Überempfindlichkeiten, schmerzhaftes erregtes Gefühl an der linken Seite des Intimbereich (vor allem linke Seite Klitoris) sind nun auch noch krampfartige Verspannungen des ganzen Beckenbodens hinzugekommen.
Ich bin nun noch verzweifelter als vorher, da all meine Hoffnungen zerstört wurden und ich wieder vor dem Nichts stehe.
ich hatte vor einigen Tagen nochmal einen Termin zur Nachbesprechung in Herne und dort habe ich berichtet, dass mir die Botox-Spritze nichts gebracht hat. Der Arzt dort hat mir vorgeschlagen der Vorgang noch einmal zu wiederholen und er will beim nächsten Mal noch mehr Botox spritzen und an mehreren Stellen in den Nerv stechen und nicht nur in einen. Ich habe ihm auch von den neu aufgetretenen Beckenbodenspasmen erzählt, er sah dabei aber keinen Zusammenhang zu der Spritze. Er hat mir nun ein Muskelrelaxans verschrieben, dass ich jeden morgen in der nächsten Zeit nehmen soll und das den Beckenboden entspannen soll. Diese Beschwerden sind nun etwas zurückgeganngen allerdings hatte ich ein paar Tage mit den Tabletten pausiert und sofort waren die Krämpfe wieder da.
Ich drehe langsam durch. Als wären die altbekannten Beschwerden nicht schon furchtbar genug kommen nun noch weitere Beschwerden hinzu. Ich bin nun am hin und her überlegen ob ich dem Botox nochmal eine Chance geben soll oder ob ich vill sogar mehr damit kaputtmachen kann als das es etwas hilft.
Ich habe nun das halbe Internet durchforstet nach weiteren Behandlungen aber leider sieht das (vor allem in Deutschland) sehr frustrierend aus. Ich haben einen Dr. Aszmann in Wien gefunden und einen Dr. Possover in Zürich, die wohl auch Behandlungen an Beckennerven durchführen. Hat
zufällig jemand Erfahrung mit diesen Ärzten? Mittlerweile bin ich so verzweifelt, dass ich mein ganzes Geld für eine Heilung ausgeben würde und bis nach Australien für eine Op reisen würde nur um wieder ein Leben zu bekommen, das lebenswert ist.
Es tut mir leid, dass ich euch nichts Positiveres berichten kann
Ich bin wirklich verzweifelt.
Liebe Grüße!